
Gehaltszufriedenheit 2025: Was Arbeitgeber für die Zufriedenheit tun können
Inhalt
- Das Gehalt wird immer wichtiger
- Blickpunkt Gehaltszufriedenheit: Wie zufrieden sind die Deutschen?
- Gründe für die Gehalts(un)zufriedenheit
- Die Pain Points der Arbeitnehmer*innen
- Weniger Stress, mehr Gehalt: Top-Vorsätze für 2025

Gehaltsreport 2025
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Ingenieur*in oder IT-Fachkraft? Nord oder Süd? Mann oder Frau? Wer verdient wo, in welchem Job und unter welchen Bedingungen am meisten? Mit dem Stepstone Gehaltsreport geben wir Jahr für Jahr einen Überblick über Deutschlands Gehälter. Doch nicht nur die reinen Zahlen – auch die Gehaltszufriedenheit spielt in unserer Betrachtung eine Rolle. Denn ob ein Gehalt als „gut“ oder „schlecht“ empfunden wird, kann subjektiv ganz unterschiedlich sein. Wie zufrieden sind die Deutschen also mit ihrem Gehalt? Und wovon hängt die Gehaltszufriedenheit eigentlich ab?
In unserer repräsentativen Stepstone Befragung „Job & Gehalt 2024/2025“ haben wir nachgehört, wie souverän Arbeitnehmende mit dem Thema Gehalt insgesamt umgehen. Rund 8.600 Beschäftigte aus Deutschland haben geantwortet: Wie gut sie ihren Marktwert einschätzen können. Wie sie sich fühlen, wenn es um Gehaltsverhandlungen geht. Und welche Rolle das Gehalt grundsätzlich für Job und Bewerbung spielt.
Das Gehalt wird immer wichtiger
Ganze 91 % der Befragten denken, dass das Gehalt als Entscheidungsfaktor in den vergangenen Jahren wichtiger geworden ist. Für 63 % ist es sogar der wichtigste Faktor überhaupt in einer Stellenanzeige. Als Hauptgründe für die höhere Bedeutung nennen sie die aufgrund der Inflation gestiegenen Lebenshaltungskosten (70 %) sowie unsichere Rentenperspektiven (43 %) und allgemeine gesellschaftliche Unsicherheit (41 %).1

Stepstone Gehaltsreport 2025
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Blickpunkt Gehaltszufriedenheit: Wie zufrieden sind die Deutschen?
Die Antwort lautet: nicht besonders zufrieden. Nur etwas mehr als ein Drittel der Teilnehmenden am Gehaltsreport (37,8 %) gab an, zufrieden oder sehr zufrieden mit dem eigenen Gehalt zu sein. Im Umkehrschluss bedeutet das: Mehr als sechs von zehn deutsche Arbeitskräfte sind unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden mit dem, was sie verdienen. Dabei ist die Gehaltszufriedenheit gegenüber dem Vorjahr sogar leicht gestiegen (2023: 35,6 %). Sie liegt aber immer noch deutlich unter dem Wert von 2022 (42,7 %).2

Frauen sind unzufriedener als Männer
Der Stepstone Gehaltsreport 2025 zeigt: Noch immer verdienen Frauen weniger als Männer. Selbst bei gleicher Qualifikation, Tätigkeit und gleichem Arbeitsumfang verbleibt ein Gender-Pay-Gap von -5,7 %. So überrascht es wenig, dass Frauen im Durchschnitt auch etwas unzufriedener mit ihrem Gehalt sind. Während im Jahr 2024 nur 33,7 % der Frauen angeben, zufrieden oder sehr zufrieden zu sein, sind es bei den Männern immerhin rund 8,5 % mehr, nämlich 42,1 %. Im Vergleich zum Vorjahr 2023 (Frauen: 31,6 %, Männer: 38,1 %) ist die Gehaltszufriedenheit damit leicht angestiegen, bei den männlichen Beschäftigten jedoch stärker als bei ihren Kolleginnen.2
Gehaltszufriedenheit nach Bundesländern: niedrig und recht homogen
Am zufriedensten mit ihrem Gehalt sind die Menschen in Hamburg. Hier geben immerhin 40,2 % der Befragten an, zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Dicht dahinter folgen die Bundesländer Bayern und Hessen mit jeweils 39,1 %. Diese Zahlen sind leicht erklärt, schließlich zeigt der Gehaltsreport 2025, dass dies auch die Länder sind, in denen deutschlandweit die höchsten Gehälter gezahlt werden.2
Was jedoch überrascht, ist die weitgehende Einigkeit, die in puncto Unzufriedenheit in ganz Deutschland herrscht. Während die Gehälter je nach Bundesland durchaus deutlich variieren, zeigt sich die Gehaltszufriedenheit im gesamten Bundesgebiet nicht nur niedrig, sondern auch relativ homogen. Natürlich gibt es regionale Unterschiede, doch selbst zwischen Spitzenreiter Hamburg und Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern (hier sind nur 34,3 % zufrieden oder sehr zufrieden) liegen insgesamt nicht einmal sechs Prozentpunkte.
Es stellt sich also die Frage: Wenn Zufriedenheit und Gehaltshöhe gar nicht zwingend Hand in Hand gehen – welche Faktoren beeinflussen die Gehaltszufriedenheit dann? Und was können Arbeitgeber tun, um die Zufriedenheit im eigenen Unternehmen zu steigern – auch ohne Spitzengehälter?
Gründe für die Gehalts(un)zufriedenheit
Insbesondere das Fehlen transparenter Informationen kann genügen, um Unzufriedenheit auszulösen. Wer z. B. nicht weiß, wie hoch ein marktübliches Gehalt ist oder was die Kolleg*innen verdienen, wird schwerlich einschätzen können, ob er*sie fair bezahlt wird. Weitere Gründe für Unzufriedenheit mit dem Gehalt können in der Unternehmenskultur des Arbeitgebers liegen, in ungeeigneten Vergleichen – oder schlicht in fehlendem Mut.
Die Pain Points der Arbeitnehmer*innen – und wie Arbeitgeber für mehr Zufriedenheit sorgen können
„Ich traue mich nicht, mehr Gehalt zu fordern.“
Schon der Gedanke an eine Gehaltsverhandlung löst bei vielen Deutschen Unbehagen aus. So geben in unserer Stepstone Befragung mehr als 6 von 10 Personen (64 %) an, sich in einer Gehaltsverhandlung unwohl zu fühlen. Dabei fällt auf, dass dies unter den Frauen ganze 74 % sagen, während es bei den Männern immerhin nur 55 % sind. Als Hauptgründe für das Unwohlsein bei Gehaltsverhandlungen nennen die Befragten „Es fällt mir schwer, mich selbst zu loben“ (44 %) sowie „Das ist bei uns nicht gern gesehen“ (31 %).1
Was Arbeitgeber tun können:
- Führen Sie mit Ihren Mitarbeitenden regelmäßig Gehaltsgespräche, die Sie selbst initiieren. So werden Vorbehalte reduziert und das Thema Gehalt enttabuisiert.
- Schulen Sie Ihre Führungskräfte in Bezug auf Gehaltsgespräche.
- Etablieren Sie eine offene Unternehmenskultur, in der Mitarbeitende keine Angst davor haben müssen, das Thema Gehalt anzusprechen.
„Ich fühle mich unfair/unter Wert bezahlt.“
Um einschätzen zu können, ob ein Gehalt ein gutes Gehalt ist, hilft ein Blick auf den eigenen Marktwert. Immerhin 71 % der Befragten trauen sich zu, ihren Marktwert gut einschätzen zu können. Und ganze 87 % stimmen der Aussage zu: „Meinen Marktwert zu kennen hilft mir dabei, zu beurteilen, ob ich mit meinem Job zufrieden bin.”
Dennoch bleibt fast ein Drittel (29 %) an Personen, die sich damit schwertun, ihren Marktwert realistisch einzuschätzen. Als wichtigste Gründe dafür nennen die Befragten fehlende Erfahrung (44 %) sowie das Fehlen von Gehaltsangaben in Stellenanzeigen (33 %).1
Was Arbeitgeber tun können:
- Stärken Sie Ihre Mitarbeitenden, indem Sie transparent kommunizieren und Informationen bereitstellen. Nur wer gut informiert ist, kann fundierte Entscheidungen treffen.
- In Ihrem Unternehmen bestehen noch reale Gehaltslücken, z. B. in Bezug auf das Geschlecht oder die Herkunft? Setzen Sie alles daran, diese Lücken zu schließen.
Machen Sie sichtbar, was Sie in Ihrem Unternehmen schon tun, um Gehaltstransparenz zu fördern. Denn: 86 % unserer Befragten denken positiver über einen Arbeitgeber mit transparenten Gehaltsangaben.1
„Meine Freunde, Nachbarn oder Verwandten verdienen mehr als ich.“
Vergleiche jeder Art können schnell zu Unzufriedenheit führen. Während jedoch ein Vergleich innerhalb des eigenen Unternehmens durchaus zu faireren Gehaltsstrukturen beitragen kann, sind Vergleiche im Freundes- oder Verwandtenkreis immer mit Vorsicht zu genießen. Denn der Stepstone Gehaltsreport zeigt: Je nach Berufsgruppe, Größe des Unternehmens, Branche, Berufserfahrung, Region etc. können Gehälter sehr unterschiedlich ausfallen. Den eigenen Arbeitgeber für diese Differenz verantwortlich zu machen, ist nicht zielführend.
Dennoch gilt: Wer unzufrieden ist, sollte handeln! Im Klartext bedeutet das: entweder den Job/den Arbeitgeber wechseln – oder schlicht nach einer Gehaltserhöhung fragen. Das taten im Jahr 2024 übrigens gerade einmal 29 % unserer Befragten. Rund die Hälfte davon hat die Erhöhung erhalten.1
Was Arbeitgeber tun können:
- Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden, sich mit dem Thema Gehalt aktiv auseinanderzusetzen.
- Stellen Sie Ihre Mitarbeitervorteile auf den Prüfstand: Was haben Sie, jenseits des Gehalts, als Arbeitgeber zu bieten? Oft können auch nicht-monetäre Benefits, wie beispielsweise flexible Arbeitsbedingungen oder Gesundheitsangebote, dabei helfen, die Zufriedenheit im Unternehmen zu steigern.

Lesetipp
Stepstone Gehaltsreport 2025: Was verdient Deutschland?
Weniger Stress, mehr Gehalt: Top-Vorsätze für 2025
Zu guter Letzt wollten wir von unseren Befragten etwas über ihren Blick auf das Jahr 2025 erfahren. Spielt die Gehalts(un)zufriedenheit auch hier eine Rolle? Das Ergebnis: Fast jede zweite Person (48 %) plant, sich im Laufe des kommenden Jahres einen neuen Job zu suchen. Das wichtigste Argument für den Wechsel: ein höheres Gehalt (64 %).1
Auch bei den beruflichen Vorsätzen für 2025 steht der Wunsch nach einem höheren Gehalt weit oben auf der Prioritätenliste – schafft es mit 43 % jedoch nur auf Platz 2. Ganz vorn landet für die Befragten der Wunsch nach weniger Stress. Fast jede*r Zweite (48 %) möchte das Jahr 2025 dazu nutzen, Stress zu reduzieren. Ihre Work-Life-Balance wollen 40 % der Befragten verbessern. 1
Quellen:
1 Stepstone Befragung „Job & Gehalt 2024/2025, November 2024.
2 Stepstone Gehaltsreport 2025





