Elena Geiger
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Egal ob im Büro oder auf der Baustelle: An heißen Tagen wird lange Kleidung schnell zur schweißtreibenden Belastung. Also stellt sich für viele Arbeitnehmer*innen die Frage: Sind kurze Hosen am Arbeitsplatz erlaubt? In diesem Beitrag erfährst du, was das Arbeitsschutzgesetz dazu sagt, in welchen Berufen kurze Hosen zulässig sind und welche Vorschriften es gibt.
Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) regelt die grundlegenden Pflichten von Arbeitgebern, um Sicherheit und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer*innen sicherzustellen. Im Gesetz selbst wird nicht explizit auf die Länge der Arbeitskleidung eingegangen, jedoch sind Arbeitgeber verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Dabei wird geprüft, welche Risiken bei der Arbeit bestehen und welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.
Beispielhafte Gefährdungen:
Je nach Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung entscheidet der Arbeitgeber, ob kurze Hosen getragen werden dürfen oder ob längere Schutzkleidung notwendig ist.
Die Berufsgenossenschaften geben zusätzliche Vorschriften zur Arbeitskleidung heraus. Diese sind branchenspezifisch und dienen dazu, die Sicherheit der Arbeitnehmer*innen zu gewährleisten. Zum Beispiel schreiben die Berufsgenossenschaften für das Baugewerbe das Tragen von baustellen-tauglichen Hosen vor, die oft aus robustem Material besteht und lange Hosenbeine hat, um vor Verletzungen zu schützen.
Das sogenannte Weisungsrecht ermöglicht es Arbeitgebern, einen Dresscode festzulegen, der die Kleidung am Arbeitsplatz regelt. Darunter fällt auch das Verbot von kurzen Hosen, wenn ein einheitliches und seriöses Auftreten sichergestellt werden soll – besonders in Kundenkontaktberufen oder Büroumgebungen. Allerdings müssen Arbeitgeber dabei die Grundrechte der Arbeitnehmer*innen beachten und angemessene Gründe für ihre Regelungen anbringen. Wenn du im Büro keine kurze Hose tragen darfst, obwohl du keinerlei Kundenkontakt hast, ist das nicht nachvollziehbar – erst recht nicht, wenn der oder die Vorgesetzte selbst zu kurzer Kleidung greift.
Wenn dein Arbeitgeber den Mitarbeiter*innen ohne nachvollziehbaren Grund lange Kleidung vorschreibt, müsst ihr das nicht hinnehmen.
In einigen Berufen ist das Tragen von Shorts und generell kurzer Kleidung problematischer als in anderen. Das kann unterschiedliche Gründe haben.
Für viele ist das Tragen von kurzen Hosen im Büro eine Frage des Stils und des Wohlbefindens. In den meisten Büros gibt es keine strengen gesetzlichen Vorschriften, die das Tragen von kurzen Hosen verbieten. Hier spielt eher der Dresscode des Unternehmens eine Rolle. Manche Unternehmen erlauben kurze Hosen im Büro, insbesondere an heißen Tagen, andere setzen auf eine formellere Kleiderordnung. Kläre am besten vorab, was bei deinem Arbeitgeber erlaubt ist.
Wenn du mehr zum Thema Dressode auf der Arbeit erfahren willst, schau dir unsere Artikel „Kleidung im Home-Office“ und „Dein Outfit fürs Bewerbungsgespräch“ an.
Auf Baustellen und in Werkstätten sieht es anders aus. Hier gelten strenge Vorschriften zum Schutz der Arbeitnehmer*innen. Die Arbeitskleidung muss bestimmte Schutzanforderungen erfüllen, und auch im Sommer sind keine kurzen Hosen erlaubt. Je nach Gefahrenbeurteilung sind lange Arbeitshosen aus widerstandsfähigem Material Pflicht, um vor Schnittverletzungen, Verbrennungen, Stößen und Chemikalien zu schützen.
Auch in der Gastronomie und im Handel gibt es spezielle Vorschriften. Während in der Küche oft lange Hosen aus hygienischen Gründen vorgeschrieben sind, kann im Servicebereich unter Umständen kurze Arbeitskleidung zulässig sein. Hier hängt es stark von den internen Regelungen des Arbeitgebers ab.
So sehr wir uns an heißen Tagen nach kurzer, luftiger Kleidung sehnen: Nicht in jedem Job kannst du unbekümmert zur Shorts greifen. Das Tragen von kurzen Hosen am Arbeitsplatz ist stark abhängig von den Gefährdungsbeurteilungen und den spezifischen Vorschriften der Berufsgenossenschaften. Im Büro sind kurze Hosen meist eine Frage des Unternehmensdresscodes, während sie in handwerklichen Berufen oft aus Sicherheitsgründen verboten sind. Informier dich am besten genau über die Regelungen in deinem Berufsfeld und bei deinem Arbeitgeber, um nicht gleich doppelt ins Schwitzen zu geraten.
Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen wurden sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Richtigkeit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt The Stepstone Group Deutschland GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der bereitgestellten Inhalte entstehen.
Das hängt vom Dresscode deines Unternehmens ab. In vielen Büros sind kurze Hosen bei heißen Temperaturen zulässig, solange sie gepflegt aussehen.
In der Regel nein. Auf Baustellen sind lange, robuste Hosen vorgeschrieben, um Verletzungen zu vermeiden.
Es gibt keine allgemeine gesetzliche Regelung zur Länge von Arbeitshosen. Die Länge sollte jedoch den Sicherheitsanforderungen und der Kleiderordnung des Arbeitgebers entsprechen. Oft sind auch im Sommer lange Arbeitshosen Pflicht.
Ja, dein Chef kann eine Kleiderordnung vorgeben, die den Anforderungen des Unternehmens entspricht. Diese Vorschriften müssen verhältnismäßig und nachvollziehbar sein.
Das Umkleiden zählt zur Arbeitszeit, wenn das Tragen bestimmter Arbeitskleidung vorgeschrieben ist und das Umziehen im Betrieb erfolgen muss. Dies gilt insbesondere für Schutzkleidung.
Grundsätzlich ja, aber die Kleiderordnung muss verhältnismäßig und nachvollziehbar sein. Bei Unsicherheit hilft der Betriebsrat oder eine rechtliche Beratung.
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