Marlene Borchardt
Mehr Artikel
Ein Praktikum kann eine wertvolle Erfahrung sein, um einen ersten Einblick in die Arbeitswelt zu gewinnen. Doch wie schreibt man eine erfolgreiche Bewerbung, wenn man noch keine Berufserfahrung gesammelt hat? Senan Alagbé, 18 Jahre alt und Schülerin an einem beruflichen Gymnasium in Norderstedt, kennt sich damit aus – sie hat bereits mehrere Schulpraktika absolviert und dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Senan Alagbé, 18 Jahre alt und Schülerin an einem beruflichen Gymnasium in Norderstedt, hat bereits mehrere Schülerpraktika absolviert. In ihren Anschreiben fokussiert sie stets auf ihre Motivation und teilt hier einige ihrer erfolgreichen Bewerbungen.
Senan Alagbé war Praktikantin im Einzelhandel, bei einem Steuerberater, im Amtsgericht und im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Im Einzelhandel fand sie die Einblicke in die Berufsgeschichten der Mitarbeiter*innen und die körperliche Herausforderung spannend.
Für Senan waren die Praktika eine Entscheidungshilfe dafür, was sie studieren möchte und auch, wie sie in Zukunft arbeiten möchte.
Aber wie kommt man überhaupt an ein Praktikum? Senans erster Tipp für ein Praktikum ist: Einfach mal beim potenziellen Arbeitgeber anzurufen. „So hat man die Möglichkeit, nochmal nachzufragen: ‚Hey, wie soll ich mich eigentlich bewerben? Ich bin Schülerin, ich hab jetzt vielleicht noch nicht die große Berufserfahrung.’ Wie dann eine Bewerbung gewünscht ist, gibt einem schon erste Hinweise darauf, wie man es am besten macht.
„Mir war wichtig, dass meine Bewerbung strukturiert und übersichtlich ist“, sagt Senan. Ihr Anschreiben bestand aus drei zentralen Abschnitten:
1. Individuelle Motivation: Sie hat deutlich gemacht, warum sie sich speziell für dieses Praktikum bewirbt. Beim Amtsgericht sah das dann beispielsweise so aus:
2. Erfahrungen und Stärken betonen: Anhand konkreter Beispiele hat sie gezeigt, was sie bereits kann und gelernt hat, bei der Bewerbung am Amtsgericht, hat sie es so gemacht:
3. Fehlerfreie Bewerbung: Sie hat ihre Bewerbung mehrfach gelesen und von anderen gegenlesen lassen, um Rechtschreibfehler zu vermeiden.
Um herauszufinden, worauf es bei einer Schülerbewerbung wirklich ankommt, haben wir den Mann gefragt, der Senan eins der Praktika gegeben hat: Jörn Beysell, er arbeitet in der Steuerkanzlei Beysell, Osterloh und Friedrichsen.
Und er hat eine beruhigende Nachricht für alle Schülerpraktikantinnen:
- Jörn Beysell, Steuerberater in der Steuerkanzlei Beysell, Osterloh und FriedrichsenDie Bewerbung ist eigentlich zweitrangig. Viel wichtiger ist das Auftreten, das Interesse und die Fähigkeit, sich strukturiert auszudrücken – in Wort und Schrift.
Eine überzeugende Praktikumsbewerbung lebt nicht von Floskeln, sondern von echtem Interesse und Initiative. Die Bewerbungen von Senan zeigen: Es geht nicht um perfekte Formulierungen, sondern darum, klar zu machen, warum man sich für genau dieses Praktikum begeistert. Wer nicht nur Bewerbungen verschickt, sondern aktiv das Gespräch sucht, bleibt in Erinnerung. Während des Praktikums gilt: Stärken zeigen, offen für Neues sein und Verantwortung übernehmen. So wird das Praktikum mehr als nur eine Pflichtstation – es wird eine wertvolle Erfahrung für die eigene berufliche Zukunft.
Die besten Chancen auf einen Praktikumsplatz hast du, wenn du dich frühzeitig bewirbst – idealerweise drei bis sechs Monate vor dem gewünschten Starttermin. In beliebten Branchen kann es sinnvoll sein, noch früher anzufragen.
Viele Unternehmen erwarten zumindest ein kurzes Anschreiben, in dem du erklärst, warum du dich für das Praktikum interessierst. Ein Lebenslauf ist nicht immer Pflicht, kann aber helfen, deine bisherigen Erfahrungen und Fähigkeiten übersichtlich darzustellen.
Neben Online-Portalen und den Websites von Unternehmen lohnt es sich, direkt nachzufragen – per E-Mail, Telefon oder persönlich. Auch Lehrer*innen, Eltern oder Bekannte können wertvolle Tipps geben.
Häufige Fehler sind unvollständige Unterlagen, Rechtschreibfehler oder eine unpersönliche Massenbewerbung. Auch solltest du vermeiden, einfach nur „Ich brauche ein Praktikum“ zu schreiben – zeige stattdessen echtes Interesse am Unternehmen und dem Berufsfeld.
Falls du Absagen erhältst, frage freundlich nach den Gründen und bitte um Tipps zur Verbesserung deiner Bewerbung. Alternativ kannst du kleinere Betriebe oder Organisationen ansprechen, die seltener offizielle Ausschreibungen haben, aber trotzdem Praktikanten nehmen.
Du möchtest aktuelle Tipps rund um Gehälter, Bewerbung und Karriere erhalten? Dann registriere dich kostenlos auf unserer Seite und bleib immer auf dem Laufenden.
Kostenlos registrieren