Jasmin Dahler
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Noch immer ist Fernsehen eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in Deutschland: 96 Prozent aller Haushalte verfügen über mindestens ein TV-Gerät. 182 Minuten verbringt der*die Durchschnittsbürger*in insgesamt jeden Tag vor dem heimischen Fernseher.
Daher verwundert es nur wenig, dass viele den Wunsch hegen, selbst bei einem der großen Fernsehsender wie ARD, ZDF, RTL, ProSieben oder SAT.1 zu arbeiten. Doch welche Berufe gibt es überhaupt in der TV-Branche? Wie kann man einen der begehrten Jobs beim Fernsehen ergattern? Und welche Gehälter kann man dort erwarten? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns in diesem Artikel.
In der Medienbranche werden unterschiedlichste Berufe gebraucht, die einen vielfältigen Arbeitstag mit sich bringen. In der Fernsehwelt fallen sowohl Jobs vor als auch hinter der Kamera an. Allerdings ist der Weg als Hilfskraft einzusteigen und nach dem Prinzip Learning by Doing zum*zur Assistent*in aufzusteigen, nicht mehr möglich. Dafür muss viel zu schnell und effektiv gearbeitet werden. Für einige Tätigkeiten, beispielsweise im handwerklichen Bereich, brauchen Anwärter*innen eine Ausbildung, während für andere Bereiche ein Studium vorausgesetzt wird. Das Film- und Fernsehen Studium zeichnet sich vor allem durch die kreativen und praxisnahen Anteile aus. Hier lernen Studierende handwerklich Aspekte des Filmemachens. Angefangen bei der Kameraführung über das Licht bis hin zum Schnitt. Zusätzlich lernen sie die Grundlagen der Schauspieltheorie und Dramaturgie kennen. Ein Studium im Bereich Film- und Medienwissenschaft oder Medienmanagement eignet sich, wenn das Interesse eher in dem Bereich der Arbeit hinter der Kamera liegt. Hier werden auch Teile der Betriebswirtschaft und des Rechts abgedeckt. Während des Studiums empfiehlt es sich, bereits mehrere Praktika bei großen Sendern zu absolvieren, um Kontakte zu knüpfen und den späteren Einstieg zu erleichtern. Besonders eignen sich Volontariate, in denen ebenfalls eine intensive Auseinandersetzung mit dem späteren Beruf stattfindet. Alte Hasen in der TV-Branche empfehlen erst das Absolvieren einer Ausbildung, beispielsweise als Kaufmann für audiovisuelle Medien oder als Mediengestalter für Bild und Ton bei großen Sendern oder Produzenten. Im Anschluss kannst du dann immer noch studieren. Jobs in der TV-Welt eignen sich besonders für extrovertierte Menschen mit Humor und Charme.
Eine Vielzahl an Berufen sorgt dafür, dass ein unterhaltsames Endprodukt über den heimischen Bildschirm läuft. Obwohl viele sich unter einem Job beim Fernsehen vor allem Schauspiel oder Moderation vorstellen, stehst du als Beschäftigte*r oft nicht selbst im Rampenlicht: Der Großteil der Arbeit geschieht hinter der Kamera.
Zwar gilt der Zugang zur Medienbranche als schwierig und kompliziert, doch tatsächlich gibt es einige staatlich geregelte Ausbildungs- bzw. Weiterbildungsberufe, die dir eine Karriere im TV-Bereich ebnen können. Hier sind einige Beispiele mit ungefähren jährlichen Bruttogehältern, wie du sie in diesen Berufen im Schnitt erwarten kannst:
Wenn dir diese Berufe nicht zusagen, stehen dir diverse weitere Optionen offen: Schließlich führen viele Wege nach Rom bzw. zum Fernsehen. Zwar gibt es keinen Studiengang, der dich automatisch in eine Fernsehanstalt führt, doch mit folgenden Hochschulfächern hast du gute Chancen, dir später den Traum vom TV-Beruf verwirklichen zu können:
Für Jobs mit einem Fokus auf das gestalterisch-künstlerische Element gibt es zudem zahlreiche Medienhochschulen sowie Film- und Fernsehakademien, die dir Aspekte wie Schauspiel, Regie oder Drehbuch vermitteln. Hierfür gelten in der Regel allerdings strenge Zulassungskriterien, welche erste Praxiserfahrungen, Arbeitsproben oder eine Aufnahmeprüfung berücksichtigen.
Insgesamt solltest du dir als Interessent*in dieser Studiengänge stets vor Augen führen: Das Angebot an Absolvent*innen übersteigt die Nachfrage deutlich – es braucht also deutlich mehr als nur einen Abschluss, um im TV-Geschäft Fuß zu fassen. Glücklicherweise sind medienorientierte Ausbildungswege so gestaltet, dass auch eine spätere Beschäftigung in ähnlichen Bereichen wie Film und Theater oder bei PR-Agenturen möglich ist. Wenn du dich im Bereich Fernsehen durchsetzen möchtest, solltest du bereits frühzeitig Praxiserfahrungen sammeln, zum Beispiel über Praktika. Ein positiver Nebeneffekt: Hier kannst du auch erste Kontakte aufbauen, denn gerade in der Unterhaltungsindustrie kann Vitamin B durchaus zu einer Arbeitsstelle führen.
Welche Berufe du beispielsweise ausüben und mit welchem jährliches Bruttoeinkommen du hier jeweils ungefähr rechnen kannst, zeigt die nachfolgende Liste:
Wenn du in der Fernsehbranche arbeiten möchtest, hast du also zahlreiche Optionen. Doch nicht immer verläuft der Weg geradlinig: Deswegen sind oft Ehrgeiz, Geduld und Durchhaltevermögen gefragt.
Nicht jeder Fernsehliebhaber bzw. jede Fernsehliebhaberin möchte hauptberuflich im TV-Geschäft aktiv sein, sondern stattdessen viel lieber vereinzelte Einblicke gewinnen oder einfach einmal hinter die Kulissen schauen. Wenn du nur gelegentlich Branchenluft schnuppern möchtest, haben wir noch drei nebenberufliche Tätigkeiten beim Fernsehen, die dich interessieren könnten.
Nicht jeder Fernsehfan möchte hauptberuflich im TV-Geschäft aktiv sein, sondern stattdessen viel lieber vereinzelte Einblicke gewinnen oder einfach einmal hinter die Kulissen schauen. Wenn du nur gelegentlich Branchenluft schnuppern möchtest, haben wir noch drei nebenberufliche Tätigkeiten beim Fernsehen, die dich interessieren könnten.
Damit es im täglichen Betrieb im wahrsten Sinne des Wortes keine Stolperfallen gibt, benötigt es die Hilfe von Kabelträger*innen. Ein in gewisser Hinsicht untypischer Job: Während es im Fernsehen meistens darum geht, so auffällig wie möglich zu sein, ist es bei ihnen genau gegenteilig: Eine Kabelhilfe – so wird der Beruf offiziell genannt – muss nämlich absolut unsichtbar sein.
In einem TV-Studio kann inmitten zahlreicher Kameras und Schweinwerfer ein riesiges Gewirr an Kabeln entstehen. Es wäre fatal, wenn eine Kamerafrau oder die Kamera selbst sich darin verheddern würde: Mitarbeitende könnten sich verletzen, Kamera oder Kabel könnten schwer beschädigt werden oder die Kamera würde in ihrem Aktionsradius gestoppt. Daher müssen die Kabel mobiler Kameras händisch mitbewegt werden. Damit die hochsensiblen Mikrofone dabei keine unerwünschten Geräusche einfangen, werden die Kabel nicht gezogen, sondern getragen – daher die Berufsbezeichnung.
Bei der Arbeit einer Kabelhilfe handelt es sich durchaus um einen anstrengenden Job: Die Arbeitszeiten sind lang, die Kabel schwer, und oftmals wird ein Kabelträger am Abend oder Wochenende benötigt. Zugleich müssen häufig weitere Aufgaben übernommen werden, die von Sender zu Sender variieren, z. B. die Bedienung des Teleprompters oder die Mithilfe beim Set-Aufbau. Die Tätigkeit wird zumeist ausschließlich von studentischen Aushilfen ausgeübt und ist sehr begehrt: Viele erhoffen sich, durch die Stelle im TV-Business Fuß fassen zu können.
Wenn du hingegen lieber vor statt hinter der Kamera agierst, kannst du dich als Statist*in oder Kompars*in versuchen. Statist*innen fungieren lediglich als menschliche Präsenz im Hintergrund, ohne selbst ins Geschehen einzugreifen – z. B. innerhalb von größeren Menschenmengen. Kompars*innen hingegen (oft auch als Kleindarsteller*innen bezeichnet) führen kleinere unwichtige Aktionen aus und interagieren zum Teil auch mit den Darsteller*innen, z. B. indem sie anderen eine Tür öffnen. Sprechzeit ist hierbei eher unüblich. Beide Rollen haben eins gemeinsam: Sie tragen nicht zur Handlung bei und dienen als „menschliche Requisite“, weswegen keinerlei schauspielerische Ausbildung erforderlich ist. Mittlerweile werden die Begriffe Statist*in und Kompars*in immer wieder auch synonym verwendet oder schlichtweg miteinander verwechselt.
Zeitarbeitsfirmen vermitteln derartige Stellen, doch die einfachste Möglichkeit, einen Job als Laienschauspieler*in zu bekommen, ist über die Fernsehsender und Fernsehstudios selbst: Auf deren Websites werden Vakanzen regelmäßig gelistet. Einen festen Stundenlohn gibt es in der Regel nicht, stattdessen wird ein gesamter Drehtag bezahlt: Die Vergütung kann hierbei stark variieren, liegt umgerechnet auf die zu investierende Zeit jedoch meistens unter dem Mindestlohn – und manchmal gibt es gar kein Geld. Das stört jedoch nur die wenigsten. Ohnehin ist die Entlohnung eher als Aufwandsentschädigung zu verstehen. Für die große Mehrheit gilt: Einfach nur einmal dabei sein, ist bereits Bezahlung genug.
Angestellte bei einem Sender haben in der Regel wenig zu befürchten, sie können kaum gekündigt werden. Von 42.000 Menschen, die für ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutsche Welle arbeiten, sind allerdings nur die Hälfte fest angestellt. Für den guten Ruf der Sender sind in erster Linie die freien Mitarbeiter, die beispielsweise als Redakteurin, Cutter, Grafikerin, Sendeassistenten oder Moderatorin arbeiten, verantwortlich. Einige von ihnen verdienen gutes Geld, während andere sogar auf staatliche Hilfen angewiesen sind oder einen Zweitjob ausüben müssen. Als Gründe für schlechte Arbeitsbedingungen werden geringere Vergütung, schlechtere soziale Absicherung sowie ein unzureichender Kündigungsschutz genannt. Häufig sind es jedoch gerade die freien Mitarbeitenden, die unbezahlte Überstunden leisten und den Job schlecht mit ihrem Privatleben vereinbaren können. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass viele freie Mitarbeiter*innen nicht durch die Personalräte vertreten werden können. Der ARD-Freienrat versucht bessere soziale und tarifliche Bedingungen für alle freien Mitarbeiter zu erwirken. Zusätzlich fällt auf, dass die Einstiegsgage für Berufsanfänger aufs Jahr gerechnet zu niedrig ausfällt. Besonders das Gefälle zwischen Above und Below the Line, also den Kreativen und dem restlichen Team, fällt stark aus. So werden beispielsweise Fahrer und Hilfskräfte eher gering entlohnt, während im Bereich Regie und Drehbuch sehr fair bezahlt wird.
Glamour, Prominenz und Reichtum: Träumst auch du davon, wenn du dir eine Tätigkeit beim Fernsehen vorstellst? Dann bist du nicht allein. Und obwohl es durchaus möglich ist, eine TV-Karriere zu starten und berühmt zu werden, stellt das bei weitem nicht den Regelfall dar: Der Großteil aller Beschäftigten arbeitet jenseits des Rampenlichts und erscheint genauso wenig in den Schlagzeilen wie ein Büroangestellter oder Handwerkerin.
Dennoch kann sich ein Job im TV-Business durchaus lohnen: Da man oft bei verschiedenen Produktionen beschäftigt ist und mit verschiedenen Menschen zu tun hat, manchmal sogar mit echten Stars, gestaltet sich der Arbeitsalltag aufregend und abwechslungsreich. Je nach Tätigkeit finden Drehtage an verschiedenen Orten der Republik statt, manchmal sogar im Ausland: Wenngleich man dies bei weitem nicht jeden Tag erwarten kann, so ist der Erlebnisfaktor in der Unterhaltungsindustrie nichtsdestotrotz höher als in anderen Branchen. Für Berufe mit künstlerischem Bezug gilt: Durch die eigene Arbeit ist es möglich, kreativ zu sein und sich selbst zu verwirklichen.
Ein Job beim Fernsehen ist also nicht ohne Grund begehrt – das bedeutet jedoch gleichzeitig auch: Die Konkurrenz ist hoch. Ein Einstieg ist schwer und durch das große Angebot an Nachwuchskräften bleibt man schnell auf der Strecke. Ebenso haben die dynamischen Arbeitsbedingungen eine Kehrseite: Diese sind nicht nur wechselvoll, sondern manchmal auch unberechenbar und instabil. Reguläre Arbeitszeiten gibt es selten, Überstunden sind oft nicht vermeidbar und durch die produktionsabhängigen Anstellungsverhältnisse besteht vergleichsweise wenig Sicherheit: Befristete Verträge sind alles andere als ungewöhnlich. Ebenso kann das eigene Gehalt von Jahr zu Jahr schwanken. Hinzu kommt Zeitdruck, wodurch viel Stress entstehen kann.
Somit lässt sich festhalten: So wie jeder andere Beruf haben auch Jobs beim Fernsehen nicht nur Vorteile, sondern ebenso Schattenseiten. Doch wenn dir all das nichts ausmacht, dann kannst du im TV-Business durchaus eine lohnenswerte Position finden.
Abwechslungsreicher Arbeitsalltag
Möglichkeit zur kreativen Selbstverwirklichung
Arbeit an verschiedenen Orten, manchmal im Ausland
Höherer Erlebnisfaktor als in anderen Branchen
Manchmal Begegnungen mit Stars
Hohe Konkurrenz und schwerer Einstieg
Befristete Verträge, geringe Jobsicherheit
Selten reguläre Arbeitszeiten, häufig Überstunden
Schwankendes Gehalt
Hoher Zeitdruck und Stress
Es gibt viele Berufe hinter der Kamera, darunter Aufnahmeleiterin, Fachkraft für Veranstaltungstechnik, Gestaltungstechnischer Assistent, Kamera-Assistentin, Kaufmann für audiovisuelle Medien, Maskenbildnerin, Medienassistent, Mediengestalterin für Bild und Ton, Medienkaufmann – Digital und Print, Meisterin für Veranstaltungstechnik und Requisiteur.
Der Einstieg kann herausfordernd sein, da das Angebot an Absolventen die Nachfrage übersteigt. Es ist wichtig, mehr als nur einen Abschluss zu haben, um im TV-Geschäft Fuß zu fassen. Praktische Erfahrungen und Netzwerken spielen eine große Rolle.
Praktika sind ein hervorragender Weg, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Sie bieten nicht nur Einblicke in die Arbeitsabläufe, sondern ermöglichen auch das Knüpfen wertvoller Kontakte.
Ja, es gibt zahlreiche Medienhochschulen sowie Film- und Fernsehakademien, die spezialisierte Ausbildungen in Bereichen wie Schauspiel, Regie und Drehbuch anbieten. Die Zulassungskriterien sind oft hoch und beinhalten Praxiserfahrungen, Arbeitsproben oder eine Aufnahmeprüfung.
Netzwerken ist in der TV-Branche sehr wichtig. Viele Jobs werden durch persönliche Empfehlungen und Kontakte vergeben. Frühzeitiges Knüpfen von Beziehungen, z.B. über Praktika, kann den Berufseinstieg erheblich erleichtern.
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