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Wie man Genderbias in Stellenanzeigen erkennt und vermeidet

Was sind geschlechterkodierte Wörter? Welchen Einfluss haben diese auf Bewerberinnen und Bewerber? Und wie erkennt und vermeidet man Genderbias in Stellenanzeigen?  

Was sind Genderbias und geschlechterkodierte Wörter?

Unconscious Bias ist eine unbewusste kognitive Verzerrung. Anstelle von objektiven Kriterien werden unsere Wahrnehmungen und Handlungen häufig durch das Zurückgreifen auf Stereotype beeinflusst. Jeder Mensch hat unbewusste Vorurteile über verschiedene soziale Gruppen. Das liegt daran, dass wir dazu neigen, unsere Umwelt durch Kategorisierungen zu organisieren. Zu den Faktoren, die Unconscious Bias beeinflussen, gehören unsere Erziehung, die Medien oder unser soziales Umfeld. Unconscious Genderbias umfasst insbesondere geschlechterbezogene Wahrnehmungen und Einstellungen, die unbewusst und automatisch bestehen. Diese unbewussten Vorurteile können sich auch auf unsere Sprache auswirken. Das wird als geschlechterspezifische Kodierung bezeichnet. Historisch gesehen werden männlich-kodierte Wörter mit männlichen Stereotypen assoziiert, während weiblich-kodierte Wörter mit weiblichen Stereotypen in Verbindung gebracht werden. Wörter, wie wettbewerbsorientiert, dominant oder führend sind beispielsweise männlich-kodiert. Wörter, wie unterstützen, verstehen und zwischenmenschlich sind weiblich-kodiert.

Warum sollte man Genderbias in Stellenanzeigen vermeiden?  

Die Art und Weise, wie Wörter kodiert sind, beeinflusst unterbewusst unsere Wahrnehmung. Eine Studie von Gaucher, Friesen und Kay (2011) zeigte Folgendes: Stellenanzeigen für Jobs in männerdominierten Branchen enthalten mehr männlich-kodierte Wörter als Stellenanzeigen für Jobs in frauendominierten Branchen. Beispiele für männlich-kodierte Wörter sind beispielsweise “karriereorientiert”, “aktiv mitgestalten”, “leistungsstark” oder “analytische Fähigkeiten”. Frauen, die Stellenanzeigen mit männlich-kodierten Wörtern lesen, fühlen sich einer Stelle weniger zugehörig und nehmen die Stelle deswegen als weniger ansprechend war – und dies unabhängig von den eigenen Fähigkeiten. Weiblich-kodierte Wörter haben jedoch keinen negativen Einfluss auf Männer. 50 % der Stellenanzeigen auf stepstone.de beinhalten stark männlich-kodierte Sprache. In Bezug auf Stellenanzeigen bedeutet das, dass sich nicht gleich viele Männer wie Frauen bewerben.   

Wie kann ich Genderbias in Stellenanzeigen vermeiden?  

Der StepStone Genderbias Decoder untersucht Stellenanzeigen auf Genderbias, findet männlich sowie weiblich-kodierte Wörter und hebt diese hervor. Das Tool zeigt alle geschlechter-kodierten Wörter auf und schlägt mögliche Alternativen vor. Auf Basis der Original-Studie von Gaucher, Friesen und Kay (2011) haben StepStone Linguisten und Daten-Experten ein deutsches Wörterbuch mit geschlechter-kodierten Wörtern erstellt. Der Decoder nutzt dieses Wörterbuch, um kodierte Wörter hervorzuheben und Alternativen für die männlich-kodierten Wörter vorzuschlagen. Der Decoder hilft Ihnen schließlich ansprechendere Stellenanzeigen zu schreiben, damit sich alle angesprochen fühlen und sich dadurch die Chance erhöht, noch mehr Bewerbungen zu bekommen.

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Was genau ist unconscious Genderbias? Und welche Relevanz hat er im Bewerbungsprozess? Mehr dazu erfahren Sie hier.

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